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Dienstag, 27. Dezember 2016
Intermezzo
azursalamander, 03:31h
Angeregt vom weihnachtlichen Aufenthalt bei meiner Mutter und ihrem Freund, muss ich folgende Beobachtung festhalten (cave! Stichprobe N=3, also sehr klein):
Einige Männer schaffen es wirklich hervorragend, sich aus der Verantwortung zu stehlen, wenn es um alltägliche Haushaltsdinge geht (Einkaufsplanung, Tischdecken, Blumengießen etc.). Und wir saudummen Frauen nehmen sie ihnen auch noch ab, ohne zu murren.
Was freue ich mich darauf alleine zu wohnen!
(Und ich hoffe sehr, dass mein Mann endlich eine erwachsene Wohnkultur entwickelt und Verantwortung für seinen Besitz übernimmt. Aber das nur am Rande. Er ist alt genug zu leben wie er es für richtig hält. Und wenn der Ascher überquillt. Ich mach das nicht (mehr) weg.)
Einige Männer schaffen es wirklich hervorragend, sich aus der Verantwortung zu stehlen, wenn es um alltägliche Haushaltsdinge geht (Einkaufsplanung, Tischdecken, Blumengießen etc.). Und wir saudummen Frauen nehmen sie ihnen auch noch ab, ohne zu murren.
Was freue ich mich darauf alleine zu wohnen!
(Und ich hoffe sehr, dass mein Mann endlich eine erwachsene Wohnkultur entwickelt und Verantwortung für seinen Besitz übernimmt. Aber das nur am Rande. Er ist alt genug zu leben wie er es für richtig hält. Und wenn der Ascher überquillt. Ich mach das nicht (mehr) weg.)
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2. Aufzug - Auftritt 1.1
azursalamander, 02:50h
Prophezeihung: Ich werde ein egoistisches Biest gewesen sein.
Ich werde bei meinem Auszug einige Dinge mitnehmen. Da es m e i n e Wohnung sein wird, bestimme i c h a l l e i n was ich dort hineinstelle, und was nicht.
Dass darunter die Waschmaschine und das eheliche Bett fallen, liegt vor allem daran, dass bei meinem Mann kein Platz dafür ist, und ich beide Dinge mag und brauche (ich träte sie auch ab und kaufte mir neue, btw.)
Anders das Sofa aus dem Jugendzimmer meines Manns, welches wir zunächst aus finanziellen Gründen behalten haben (und dann aus Bequemlichkeit), und der gemeinsame Kleiderschrank, eine riesengroße Schiebetürmonstrosität.
Was ich auch unter keinen Umständen mitnehmen werde, sind persönliche Kinkerlitzchen (aka Gerümpel*) von meinem Mann. Denn es ist m e i n e Wohnung, nicht u n s e r e.
Und da kristallisieren sich die ersten Schwierigkeiten heraus: Warum denn nicht? Schließlich sei es nach wie vor mein Ehemann. Außerdem sei es besser für unsere Ehe, wenn wir keine komplette räumliche Trennung vornähmen.
(Dazu kann ich nur sagen: es hat genauso bisher prima funktioniert, warum also etwas ändern? [/Ironie])
Mitte November war sonnenklar, dass wir das so durchziehen. Diese Position haben wir auch gemeinsam vertreten.
Inzwischen ist aber die Gewohheit wiedergekehrt. Und ich fürchte, ich muss demnächst allein dafür eintreten, dass wir das wirklich so durchziehen.
Denn, ja, es ist unbequem. Es bereitet Umstände. Man muss sich damit auseinandersetzen, welche Dinge einem am Herzen liegen und welche man nur noch aus Gewohnheit mitschleppt.
Ich freue mich auf Februar. Ich freue mich auf die Unabhängigkeit. Ich freue mich nicht auf den Widerstand meines verständnislosen Umfeldes.
Daher hier vorgezogene Vorsätze zum neuen Jahr:
Ich werde nicht meinem Mann zuliebe seine Miniaturensammlung mitschleppen, oder seine alten Uni-Bücher. Ich werde auch nicht meine Wohnung als Waschsalon bereit stellen oder als Amusement-Park wenn er am Wochenende nicht weiß wohin mit sich. Denn beides sind genau die Umstände, die uns bisher nicht gut taten. Und ich sehe die Gefahr, dass ich dadurch die notwendige Autonomie, um wieder zu mir selbst zu finden, einbüßen werde.
Macht mich das zu einer schlechten Ehefrau oder zu einer erwachsenen Frau mit hoher Selbstliebe und -verantwortung? Beides, fürchte ich. Daher: Einige Wochen, Monate, Jahre in der Zukunft wird es heißen, dass ich ein egoistisches Biest war.
Fortsetzung folgt...
* "Gerümpel", weil es sich um Dinge handelt, die weder pfleglich behandelt noch entsorgt werden, aber schon etliche Male mit umgezogen sind. Dinge, die man "nochmal gebrauchen könnte". Ü-Ei-Figuren, alte Vorlesungsskripte, Teelichthalter, etc.. Ich habe nichts gegen Erinnerungsstücke, egal welcher Form. Wenn diese Dinge aber in Kisten liegen oder auf Schränken verstauben, ohne Beachtung zu finden, sind sie Gerümpel. Und das nehme ich nicht mit!
Ich werde bei meinem Auszug einige Dinge mitnehmen. Da es m e i n e Wohnung sein wird, bestimme i c h a l l e i n was ich dort hineinstelle, und was nicht.
Dass darunter die Waschmaschine und das eheliche Bett fallen, liegt vor allem daran, dass bei meinem Mann kein Platz dafür ist, und ich beide Dinge mag und brauche (ich träte sie auch ab und kaufte mir neue, btw.)
Anders das Sofa aus dem Jugendzimmer meines Manns, welches wir zunächst aus finanziellen Gründen behalten haben (und dann aus Bequemlichkeit), und der gemeinsame Kleiderschrank, eine riesengroße Schiebetürmonstrosität.
Was ich auch unter keinen Umständen mitnehmen werde, sind persönliche Kinkerlitzchen (aka Gerümpel*) von meinem Mann. Denn es ist m e i n e Wohnung, nicht u n s e r e.
Und da kristallisieren sich die ersten Schwierigkeiten heraus: Warum denn nicht? Schließlich sei es nach wie vor mein Ehemann. Außerdem sei es besser für unsere Ehe, wenn wir keine komplette räumliche Trennung vornähmen.
(Dazu kann ich nur sagen: es hat genauso bisher prima funktioniert, warum also etwas ändern? [/Ironie])
Mitte November war sonnenklar, dass wir das so durchziehen. Diese Position haben wir auch gemeinsam vertreten.
Inzwischen ist aber die Gewohheit wiedergekehrt. Und ich fürchte, ich muss demnächst allein dafür eintreten, dass wir das wirklich so durchziehen.
Denn, ja, es ist unbequem. Es bereitet Umstände. Man muss sich damit auseinandersetzen, welche Dinge einem am Herzen liegen und welche man nur noch aus Gewohnheit mitschleppt.
Ich freue mich auf Februar. Ich freue mich auf die Unabhängigkeit. Ich freue mich nicht auf den Widerstand meines verständnislosen Umfeldes.
Daher hier vorgezogene Vorsätze zum neuen Jahr:
Ich werde nicht meinem Mann zuliebe seine Miniaturensammlung mitschleppen, oder seine alten Uni-Bücher. Ich werde auch nicht meine Wohnung als Waschsalon bereit stellen oder als Amusement-Park wenn er am Wochenende nicht weiß wohin mit sich. Denn beides sind genau die Umstände, die uns bisher nicht gut taten. Und ich sehe die Gefahr, dass ich dadurch die notwendige Autonomie, um wieder zu mir selbst zu finden, einbüßen werde.
Macht mich das zu einer schlechten Ehefrau oder zu einer erwachsenen Frau mit hoher Selbstliebe und -verantwortung? Beides, fürchte ich. Daher: Einige Wochen, Monate, Jahre in der Zukunft wird es heißen, dass ich ein egoistisches Biest war.
Fortsetzung folgt...
* "Gerümpel", weil es sich um Dinge handelt, die weder pfleglich behandelt noch entsorgt werden, aber schon etliche Male mit umgezogen sind. Dinge, die man "nochmal gebrauchen könnte". Ü-Ei-Figuren, alte Vorlesungsskripte, Teelichthalter, etc.. Ich habe nichts gegen Erinnerungsstücke, egal welcher Form. Wenn diese Dinge aber in Kisten liegen oder auf Schränken verstauben, ohne Beachtung zu finden, sind sie Gerümpel. Und das nehme ich nicht mit!
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2. Aufzug - Auftritt 1.0
azursalamander, 02:04h
Da sitze ich nun also. Mit einer schönen eigenen Wohnung in Ausblick und konkreten Ideen wie sie denn eingerichtet werden soll. Und ich sehe eins auf mich zurollen: den (unbewussten, muss dazugesagten werden) Versuch meines Gatten einen Fuß in die Tür zu bekommen. Warum tut er das? Weil es ihm noch schwieriger als mir fällt, alte Gewohnheiten abzulegen.
Wir waren uns einig, an diesem grauen und traurigen Novemberabend, dass wir unserer Beziehung eine neue Richtung geben müssen. Nein, wollen. Dass wir an den Wochenenden nicht mehr gemeinsam auf der Couch versacken wollen, weil keiner von uns so recht weiß, was er machen will, bzw. weil alle attraktiven Tätigkeiten den anderen nicht berücksichtigen. Dass wir uns explizit zu gemeinsamen Aktivitäten verabreden und dass wir uns um uns selbst kümmern, wenn eben nichts ansteht.
Das hat auch etwa drei, vier Wochen ganz gut geklappt und (wundersamerweise?) unserer Beziehung wohl getan. Und ich sah schon die glorreiche Zukunft vor uns.
Und dann kam die Gewohnheit:
- Ich komme am Wochenende nach Hause. Ich müsste auch eh waschen./ Ich hab hier nix vor, da kann ich doch auch bei uns abhängen.
- Ist das ok?
Ja. Ja, ja, ja! Selbstverständlich. Ich liebe Dich nach wie vor, es ist auch Deine Wohnung, natürlich kannst Du herkommen.
Und zack ist alles wie vorher. Beziehung fade, Sex fade, Leben fade. Aber man hatte sich darin ja auch früher schon eingerichtet, da muss man ja jetzt keine große Energie verschwenden um alles anders zu machen. War ja auch "gemütlich".
Dass dieser Zustand genau bis zum 28. Januar anhalten kann und nicht länger ist scheinbar nur mir bewusst.
Wir waren uns einig, an diesem grauen und traurigen Novemberabend, dass wir unserer Beziehung eine neue Richtung geben müssen. Nein, wollen. Dass wir an den Wochenenden nicht mehr gemeinsam auf der Couch versacken wollen, weil keiner von uns so recht weiß, was er machen will, bzw. weil alle attraktiven Tätigkeiten den anderen nicht berücksichtigen. Dass wir uns explizit zu gemeinsamen Aktivitäten verabreden und dass wir uns um uns selbst kümmern, wenn eben nichts ansteht.
Das hat auch etwa drei, vier Wochen ganz gut geklappt und (wundersamerweise?) unserer Beziehung wohl getan. Und ich sah schon die glorreiche Zukunft vor uns.
Und dann kam die Gewohnheit:
- Ich komme am Wochenende nach Hause. Ich müsste auch eh waschen./ Ich hab hier nix vor, da kann ich doch auch bei uns abhängen.
- Ist das ok?
Ja. Ja, ja, ja! Selbstverständlich. Ich liebe Dich nach wie vor, es ist auch Deine Wohnung, natürlich kannst Du herkommen.
Und zack ist alles wie vorher. Beziehung fade, Sex fade, Leben fade. Aber man hatte sich darin ja auch früher schon eingerichtet, da muss man ja jetzt keine große Energie verschwenden um alles anders zu machen. War ja auch "gemütlich".
Dass dieser Zustand genau bis zum 28. Januar anhalten kann und nicht länger ist scheinbar nur mir bewusst.
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1. Aufzug - Zusammenfassung
azursalamander, 01:43h
Wie schon im vorangegangenen Beitrag erwähnt, ist der erste Akt eigentlich schon vorbei. Was bisher geschah...(*)
... Nach sieben Jahren Beziehung und drei Jahren Ehe mussten wir uns eingestehen, dass wir trotz bestehender gegenseitiger Zuneigung nicht mehr genügend Faszination füreinander aufbringen um unsere Beziehung so weiter zu führen wie bisher. Zusätzlich - und das ist eigentlich das Schlimme - haben wir in den letzten Jahren zwischen Studium, Jobeinstieg, Fernbeziehung, gemeinsamer beschäftigungsloser Zeit und erneuter Fernbeziehung uns selbst verloren. Bei dem Versuch eine gemeinsame Zukunft fest zu zurren haben wir sie erstickt. Wer nicht weiß wohin mit sich, wer wie wir zu viele faule Kompromisse zugunsten der heiligen Kuh Beziehung eingegangen ist, wird schal.
Also fiel vor einigen Wochen die Entscheidung, die gemeinsame Wohnung aufzulösen. Mein Mann ist ohnehin nur an den Wochenende dort und fühlt sich schon länger nicht mehr zuhause, und ich wohne gefühlt schon länger allein, kann in der Wohnung aber nicht schalten und walten wie ich will. Zudem habe ich eine neue Arbeitsstelle und pendel täglich, was auch letztlich wahnsinnig überflüssig ist.
Gut, da mein Mann wie gesagt bereits eine eigene kleine Pendlerwohnung hat, war es nun an mir, etwas Eigenes zu suchen. Gesagt, getan, ab Februar wohne ich in meinen eignen vier Wänden. Alles in Absprache mit meinem Mann, alles schön.
Dachte ich.
Denn jetzt komme die Probleme erst richtig auf mich zu...
FIN
(* Das Ganze mag wahnsinnig abgeklärt und erwachsen klingen, in Wirklichkeit gab es unendlich viele Heulkrämpfe, Herzschmerz und Verzweiflung auf beiden Seiten. Aber ich bin nicht hier um zu jammern! Ich will berichten.)
... Nach sieben Jahren Beziehung und drei Jahren Ehe mussten wir uns eingestehen, dass wir trotz bestehender gegenseitiger Zuneigung nicht mehr genügend Faszination füreinander aufbringen um unsere Beziehung so weiter zu führen wie bisher. Zusätzlich - und das ist eigentlich das Schlimme - haben wir in den letzten Jahren zwischen Studium, Jobeinstieg, Fernbeziehung, gemeinsamer beschäftigungsloser Zeit und erneuter Fernbeziehung uns selbst verloren. Bei dem Versuch eine gemeinsame Zukunft fest zu zurren haben wir sie erstickt. Wer nicht weiß wohin mit sich, wer wie wir zu viele faule Kompromisse zugunsten der heiligen Kuh Beziehung eingegangen ist, wird schal.
Also fiel vor einigen Wochen die Entscheidung, die gemeinsame Wohnung aufzulösen. Mein Mann ist ohnehin nur an den Wochenende dort und fühlt sich schon länger nicht mehr zuhause, und ich wohne gefühlt schon länger allein, kann in der Wohnung aber nicht schalten und walten wie ich will. Zudem habe ich eine neue Arbeitsstelle und pendel täglich, was auch letztlich wahnsinnig überflüssig ist.
Gut, da mein Mann wie gesagt bereits eine eigene kleine Pendlerwohnung hat, war es nun an mir, etwas Eigenes zu suchen. Gesagt, getan, ab Februar wohne ich in meinen eignen vier Wänden. Alles in Absprache mit meinem Mann, alles schön.
Dachte ich.
Denn jetzt komme die Probleme erst richtig auf mich zu...
FIN
(* Das Ganze mag wahnsinnig abgeklärt und erwachsen klingen, in Wirklichkeit gab es unendlich viele Heulkrämpfe, Herzschmerz und Verzweiflung auf beiden Seiten. Aber ich bin nicht hier um zu jammern! Ich will berichten.)
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Prolog
azursalamander, 01:17h
Im Grunde schreibe ich dieses Blog um mich selbst daran zu erinnern worum es eigentlich geht. Über Kommentare und Kritik freue ich mich natürlich, aber eigentlich möchte ich vor allem meine Gedanken festhalten und ihnen, anders als in einem Tagebuch, das unter dem Bett verstaubt, Gewicht verleihen.
Die Handlung ist schnell erklärt: ich ziehe aus der gemeinsamen Wohnung aus und die Welt um mich herum reagiert mit Unverständnis. Wie gut der Auszug läuft und wie groß der emotionale Scherbenhaufen letztlich ist, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.
Der erste Akt nähert sich auch schon seinem Ende, weswegen ich keine Zeit verlieren will... Husch, husch!
Die Handlung ist schnell erklärt: ich ziehe aus der gemeinsamen Wohnung aus und die Welt um mich herum reagiert mit Unverständnis. Wie gut der Auszug läuft und wie groß der emotionale Scherbenhaufen letztlich ist, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.
Der erste Akt nähert sich auch schon seinem Ende, weswegen ich keine Zeit verlieren will... Husch, husch!
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