Dienstag, 27. Dezember 2016
2. Aufzug - Auftritt 1.0
Da sitze ich nun also. Mit einer schönen eigenen Wohnung in Ausblick und konkreten Ideen wie sie denn eingerichtet werden soll. Und ich sehe eins auf mich zurollen: den (unbewussten, muss dazugesagten werden) Versuch meines Gatten einen Fuß in die Tür zu bekommen. Warum tut er das? Weil es ihm noch schwieriger als mir fällt, alte Gewohnheiten abzulegen.
Wir waren uns einig, an diesem grauen und traurigen Novemberabend, dass wir unserer Beziehung eine neue Richtung geben müssen. Nein, wollen. Dass wir an den Wochenenden nicht mehr gemeinsam auf der Couch versacken wollen, weil keiner von uns so recht weiß, was er machen will, bzw. weil alle attraktiven Tätigkeiten den anderen nicht berücksichtigen. Dass wir uns explizit zu gemeinsamen Aktivitäten verabreden und dass wir uns um uns selbst kümmern, wenn eben nichts ansteht.
Das hat auch etwa drei, vier Wochen ganz gut geklappt und (wundersamerweise?) unserer Beziehung wohl getan. Und ich sah schon die glorreiche Zukunft vor uns.
Und dann kam die Gewohnheit:
- Ich komme am Wochenende nach Hause. Ich müsste auch eh waschen./ Ich hab hier nix vor, da kann ich doch auch bei uns abhängen.
- Ist das ok?

Ja. Ja, ja, ja! Selbstverständlich. Ich liebe Dich nach wie vor, es ist auch Deine Wohnung, natürlich kannst Du herkommen.

Und zack ist alles wie vorher. Beziehung fade, Sex fade, Leben fade. Aber man hatte sich darin ja auch früher schon eingerichtet, da muss man ja jetzt keine große Energie verschwenden um alles anders zu machen. War ja auch "gemütlich".

Dass dieser Zustand genau bis zum 28. Januar anhalten kann und nicht länger ist scheinbar nur mir bewusst.

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