Dienstag, 27. Dezember 2016
2. Aufzug - Auftritt 1.1
azursalamander, 02:50h
Prophezeihung: Ich werde ein egoistisches Biest gewesen sein.
Ich werde bei meinem Auszug einige Dinge mitnehmen. Da es m e i n e Wohnung sein wird, bestimme i c h a l l e i n was ich dort hineinstelle, und was nicht.
Dass darunter die Waschmaschine und das eheliche Bett fallen, liegt vor allem daran, dass bei meinem Mann kein Platz dafür ist, und ich beide Dinge mag und brauche (ich träte sie auch ab und kaufte mir neue, btw.)
Anders das Sofa aus dem Jugendzimmer meines Manns, welches wir zunächst aus finanziellen Gründen behalten haben (und dann aus Bequemlichkeit), und der gemeinsame Kleiderschrank, eine riesengroße Schiebetürmonstrosität.
Was ich auch unter keinen Umständen mitnehmen werde, sind persönliche Kinkerlitzchen (aka Gerümpel*) von meinem Mann. Denn es ist m e i n e Wohnung, nicht u n s e r e.
Und da kristallisieren sich die ersten Schwierigkeiten heraus: Warum denn nicht? Schließlich sei es nach wie vor mein Ehemann. Außerdem sei es besser für unsere Ehe, wenn wir keine komplette räumliche Trennung vornähmen.
(Dazu kann ich nur sagen: es hat genauso bisher prima funktioniert, warum also etwas ändern? [/Ironie])
Mitte November war sonnenklar, dass wir das so durchziehen. Diese Position haben wir auch gemeinsam vertreten.
Inzwischen ist aber die Gewohheit wiedergekehrt. Und ich fürchte, ich muss demnächst allein dafür eintreten, dass wir das wirklich so durchziehen.
Denn, ja, es ist unbequem. Es bereitet Umstände. Man muss sich damit auseinandersetzen, welche Dinge einem am Herzen liegen und welche man nur noch aus Gewohnheit mitschleppt.
Ich freue mich auf Februar. Ich freue mich auf die Unabhängigkeit. Ich freue mich nicht auf den Widerstand meines verständnislosen Umfeldes.
Daher hier vorgezogene Vorsätze zum neuen Jahr:
Ich werde nicht meinem Mann zuliebe seine Miniaturensammlung mitschleppen, oder seine alten Uni-Bücher. Ich werde auch nicht meine Wohnung als Waschsalon bereit stellen oder als Amusement-Park wenn er am Wochenende nicht weiß wohin mit sich. Denn beides sind genau die Umstände, die uns bisher nicht gut taten. Und ich sehe die Gefahr, dass ich dadurch die notwendige Autonomie, um wieder zu mir selbst zu finden, einbüßen werde.
Macht mich das zu einer schlechten Ehefrau oder zu einer erwachsenen Frau mit hoher Selbstliebe und -verantwortung? Beides, fürchte ich. Daher: Einige Wochen, Monate, Jahre in der Zukunft wird es heißen, dass ich ein egoistisches Biest war.
Fortsetzung folgt...
* "Gerümpel", weil es sich um Dinge handelt, die weder pfleglich behandelt noch entsorgt werden, aber schon etliche Male mit umgezogen sind. Dinge, die man "nochmal gebrauchen könnte". Ü-Ei-Figuren, alte Vorlesungsskripte, Teelichthalter, etc.. Ich habe nichts gegen Erinnerungsstücke, egal welcher Form. Wenn diese Dinge aber in Kisten liegen oder auf Schränken verstauben, ohne Beachtung zu finden, sind sie Gerümpel. Und das nehme ich nicht mit!
Ich werde bei meinem Auszug einige Dinge mitnehmen. Da es m e i n e Wohnung sein wird, bestimme i c h a l l e i n was ich dort hineinstelle, und was nicht.
Dass darunter die Waschmaschine und das eheliche Bett fallen, liegt vor allem daran, dass bei meinem Mann kein Platz dafür ist, und ich beide Dinge mag und brauche (ich träte sie auch ab und kaufte mir neue, btw.)
Anders das Sofa aus dem Jugendzimmer meines Manns, welches wir zunächst aus finanziellen Gründen behalten haben (und dann aus Bequemlichkeit), und der gemeinsame Kleiderschrank, eine riesengroße Schiebetürmonstrosität.
Was ich auch unter keinen Umständen mitnehmen werde, sind persönliche Kinkerlitzchen (aka Gerümpel*) von meinem Mann. Denn es ist m e i n e Wohnung, nicht u n s e r e.
Und da kristallisieren sich die ersten Schwierigkeiten heraus: Warum denn nicht? Schließlich sei es nach wie vor mein Ehemann. Außerdem sei es besser für unsere Ehe, wenn wir keine komplette räumliche Trennung vornähmen.
(Dazu kann ich nur sagen: es hat genauso bisher prima funktioniert, warum also etwas ändern? [/Ironie])
Mitte November war sonnenklar, dass wir das so durchziehen. Diese Position haben wir auch gemeinsam vertreten.
Inzwischen ist aber die Gewohheit wiedergekehrt. Und ich fürchte, ich muss demnächst allein dafür eintreten, dass wir das wirklich so durchziehen.
Denn, ja, es ist unbequem. Es bereitet Umstände. Man muss sich damit auseinandersetzen, welche Dinge einem am Herzen liegen und welche man nur noch aus Gewohnheit mitschleppt.
Ich freue mich auf Februar. Ich freue mich auf die Unabhängigkeit. Ich freue mich nicht auf den Widerstand meines verständnislosen Umfeldes.
Daher hier vorgezogene Vorsätze zum neuen Jahr:
Ich werde nicht meinem Mann zuliebe seine Miniaturensammlung mitschleppen, oder seine alten Uni-Bücher. Ich werde auch nicht meine Wohnung als Waschsalon bereit stellen oder als Amusement-Park wenn er am Wochenende nicht weiß wohin mit sich. Denn beides sind genau die Umstände, die uns bisher nicht gut taten. Und ich sehe die Gefahr, dass ich dadurch die notwendige Autonomie, um wieder zu mir selbst zu finden, einbüßen werde.
Macht mich das zu einer schlechten Ehefrau oder zu einer erwachsenen Frau mit hoher Selbstliebe und -verantwortung? Beides, fürchte ich. Daher: Einige Wochen, Monate, Jahre in der Zukunft wird es heißen, dass ich ein egoistisches Biest war.
Fortsetzung folgt...
* "Gerümpel", weil es sich um Dinge handelt, die weder pfleglich behandelt noch entsorgt werden, aber schon etliche Male mit umgezogen sind. Dinge, die man "nochmal gebrauchen könnte". Ü-Ei-Figuren, alte Vorlesungsskripte, Teelichthalter, etc.. Ich habe nichts gegen Erinnerungsstücke, egal welcher Form. Wenn diese Dinge aber in Kisten liegen oder auf Schränken verstauben, ohne Beachtung zu finden, sind sie Gerümpel. Und das nehme ich nicht mit!
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